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Das Skapulier

Veröffentlicht: Januar 1, 2014 in Geschichte, Heilige Gottesmutter, Liebe, Treue

St Simon 13076-wm-72

Dieses Schutzkleid der Gottesmutter ist eines der wichtigsten marianischen Sakramentale des frommen katholischen Volkes.

Im reichen Schatz der Sakramentalien der Heiligen Kirche gibt es mehrere Skapuliere verschiedener Orden.

Das bedeutendste aber und am weitesten verbreitete ist das braune Skapulier vom Berge Karmel.

Maria verspricht, mich zu retten

„Wer immer mit diesem Gnadenkleid bekleidet sterben wird, der wird vor dem ewigen Feuer bewahrt bleiben“, so lautet das Versprechen der Muttergottes über das braune Skapulier.
Die Mutter der Barmherzigkeit wird nie zulassen, daß ihre wahren Diener ewig verloren gehen. Wenn sie diese Verpflichtung, über die wir nur deshalb staunen, weil sie alle unsere Hoffnungen übersteigt, gegen uns übernimmt, dann ist es, als spreche sie zu uns: „Solange ich das Skapulier, das meine besonders geliebten Kinder auszeichnet, an euch erblicken werden, wird dieses Zeichen eurer Liebe zu mir wohlgefällig sein und mich veranlassen, euch eine besonders wachsame und zärtliche Liebe zuzuwenden. Alles, um was die Kirche bei eurer Aufnahme in meine Bruderschaft bittet, wird euch auf meine Fürbitte gewährt werden:

– die Zeit, gut zu leben;
– die Gelegenheit und die Mittel, gute Werke zu verrichten;
– die Beharrlichkeit im Guten.

Wärest du so unglücklich, dir durch eine schwere Sünde die Ungnade meines Sohnes zuzuziehen, so werde ich dich auch dann noch nicht verlassen, so lange ich das Zeichen meiner Bruderschaft an dir sehen werde. Aus den göttlichen Schätzen werde ich dir eine so wirksame Gnade vermitteln, daß sie dein Herz rühren und eine heilsame Umwandlung in dir bewirken wird. Wenn du nur nicht durch hartnäckigen Widerstand gegen alle Bemühungen meiner Liebe mich zwingen wirst, dich von meiner Bruderschaft auszuschließen und dir mein Kleid zu entziehen, dann wird mein Wohlwollen für dich so weit gehen, daß du, falls du durch die heiligen Sakramente oder durch einen Akt vollkommener Reue gereinigt und mit dem Skapulier bekleidet sterben würdest, den Streichen einer unerbittlichen Gerechtigkeit nicht anheimfallen wirst.“

Maria kommt mir im Fegefeuer zur Hilfe und kürzt mir die Dauer der Strafe ab

Ihrem Versprechen gemäß wird sie die Religiösen und die Mitglieder dieser Bruderschaft an dem traurigen Ort, wo sie ihre Fehler abbüßen, aufsuchen. Wie könnte man zweifeln, daß dieser Besuch ihnen Ermutigung, Erleuchtung und Frieden bringen werden?

Außerdem erklärt sie: „Wenn sie dieses Leben verlassen und in das Fegfeuer eingegangen sein werden, dann werde ich, ihre Mutter,an dem auf ihren Tod folgenden Samstag sie besuchen, um sie zu trösten. Ich werde die, die ich dort finden werde, befreien, um sie auf den Heiligen Berg des Ewigen Lebens zu führen.“

Gestiftet von der Königin der Himmel

Das Karmelgebirge und seine Höhlen und Klüfte im Heiligen Land hatte schon dem Großen Propheten Elias und seinem Schüler Elisäus Obdach geboten, als sich am Beginn des 13. Jahrhunderts sich die ansässigen christlichen Eremiten zum Karmeliterorden zusammenschlossen. Das erste Kloster wurde gegründet und wurde reich gesegnet. Aus ganz Europa kamen Mönche. Aufgrund der ständigen Bedrohung durch die mohammedanischen Sarazenen wurde manchen die Rückkehr in ihre Vaterländer erlaubt und so wurden auch dort zahlreiche Klöster gegründet. Schließlich zerstörten die Sarazenen das Kloster auf dem Berg Karmel und in dieser Prüfung starben die dortigen Mönche als Märtyrer. Der Orden wurde aus dem Heiligen Lande vertrieben.
In England trafen die Karmeliter bereits hochbetagte Heilige Simon Stock, dessen Name daher rührte, dass er seit seinem zwölften Lenze um das Evangeliums willen das Vaterhaus verlassen hatte um als Einsiedler in einem hohlen Eichenstamm zu wohnen. Aus glühender Liebe zur Gottesmutter Maria schloß er sich der vertriebenen Gemeinschaft an. Da zählte sein Leben 48 Winter.  Mit 80 wurde er zum Oberen gewählt, in einer Zeit der Bedrängnis und der Gefahr für das Fortbestehen des Bettelordens. Der verzweifelte Hl. Simon Stock rief daraufhin die Hl. Jungfrau an, ob sie ein Zeichen ihres mütterlichen Schutzes und Fürsorge gewähren könnte.

Am 16. Juli im Jahre des Herrn 1251 erschien daraufhin die lichtumflossende Heilige Maria dem Hl. Simon Stock und  übergab ihm das Skapulier. Es sind folgende Worte überliefert:

„Mein Sohn, empfange dieses Skapulier deines Ordens; es ist das Zeichen der besonderen Vergünstigungen, die ich für dich und die Kinder des Karmel erlangt habe. Wer in diesem Gnadenkleide sterben wird, wird vor dem ewigen Feuer bewahrt bleiben. Es ist ein Zeichen des Heiles, ein Schutzkleid in Gefahren, das Unterpfand eines besonderen Friedens und besonderen Schutzes.“

In gewaltiger Freude fand dieses Geschenk des Himmels im Orden rasche Verbreitung.  Unter dem Schutz der Gottesmutter begann nun der Karmeliterorden aufzublühen. Als der Heilige Simon Stock im Jahre 1265 in die Ewigkeit einging war er hundert Winter alt und  die junge Ordensgemeinschaft zählte bereits 40 Klöster und Einsiedeleien.

Doch das Skapulier war nicht den Brüdern und Schwestern des Karmeliterordens vorbehalten, sondern wurde der ganzen Kirche gespendet. Das Gandengeschenk wurde von Maria dem ganzen Volk der Erlösung gemacht, weshalb sich schon zu Lebzeiten des Heiligen Simon Stocks Skapuliersbruderschaften gründeten.  Sie dauernd fort bis auf den heutigen Tage.

Verweis:
http://www.lauringer.de/altes_papoo_2/index.php?menuid=10